marisa cost-ripa 'eros' 2018

Marisa Costa-Ripa – Evilard / Schweiz

Die Mittfünfzigerin Marisa Costa – Ripa, die Frau von Kardo Kosta, ist eine Frau mit vielen Stärken. Als Kauffrau in einem mittelständischen Unternehmen profitiert sie von ihrer klaren Ratio und langjährigen Berufserfahrungen. In der Freizeit fließt ihr organisatorisches Talent in die Arbeit für den Verein Kollektiv LartBB Biel. Durch ihr herzliches, verbindendes und praktisch-zupackendes Wesen prägte sie über Jahre die Atmosphäre beim LandArt-Festival Biel mit. Aber sie organisiert nicht nur künstlerische Aktivitäten – sie ist auch selber künstlerisch aktiv.

„Meine Motivation, mich in der Welt der visuellen Kunst auszudrücken hat spielerische und literarische Wurzeln – mich faszinieren Wortspiele. Sie haben mich dazu verleitet, meine erste Installation im internationalen LandArt Laboratorium entstehen zu lassen.

marisa kosta-ripa -DieSchweizWäschtWeisser-

Marisa Kosta-Ripa ‚Die Schweiz Wäscht Weißer‘

Heute arbeite ich mit rein natürlichen Stoffen. Es sind Werke einer Amateurin – aus Lust und Laune und viel Auseinandersetzung. Dieses Engagement fordert mich und befriedigt mich. Die Natur zeigt mir immer wieder, wie klein ich bin und wie schwierig es ist, eine Idee darstellend rüberzubringen.

Weitere Kreativität bietet sich mir beim Nähen, Kochen und Bauen. (…) Meine Motivation ist die Nützlichkeit. Sinnvolle Objekte, die im Alltag Einsatz finden sind meine Favoriten (…) Zeichnen und kritzeln sind wichtig für meine Seele. Der Alltag muss mal vergessen werden. Damit ich den Wald wiedersehe und nicht nur Bäume, fliege ich in Gedanken davon. (…) Mit dem Skizzenbuch in der Hand vergesse ich mich und die kleinen Sorgen. Die aktuelle Situation in meinem Alltag? Der unaussprechliche C ist fester Bestandteil wie der Nebel im Winter hier auf der Höhe in diesen ZEITEN.

Blick von Marisa Kosta-Ripas Garten

Blick von Marisa Kosta-Ripas Garten

Im Beruf:

Im Büro tragen wir Masken. (…) Immer wieder begeben sich ArbeitsKolleg/innen in Quarantäne, weil sie Kontakt hatten zu jemandem, der positiv auf den Test reagiert hat. Das heißt: mehr Arbeit für die verbleibenden. Ich sitze täglich 6.5 Std am Tag am Bildschirm und muss mich total beeilen, damit ich einigermaßen fertig werde, aber es ist nicht zu schaffen!

In der Familie:

Die Distanz ist so lähmend und beunruhigend! Die soziale Verarmung ist ungesund!

Zum Glück leben meine Mutter, meine Schwester und ich in der gleichen Gegend. So sind wir in der Familie zusammen gerückt. Im Winter trafen wir uns 1x die Woche, machten Handarbeiten, kochten und buken besondere Sachen, machten es uns gemütlich. Zum letzten mal haben wir drei vor 35 Jahren soviel Zeit zusammen verbracht. Es sind Momente die uns lehren, wie ähnlich wir uns sind, wie wir voneinander lernen können, wie wir uns lieb haben und wie schön es ist, sich zu zanken, helfen, beratend beistehen, ganz locker und mit bester Absicht. Ohne Garantie, alles richtig zu machen, aber mit voller Präsenz.

Zum 30. Geburtstag meines Sohnens haben wir im letzten Herbst eine Theke improvisiert im Auto vor seiner Werkstatt, weil man sich nicht in Räumen treffen und feiern durfte. Die Geburtstagstorte wurde aus den Kofferraum serviert und draußen gegessen, obwohl es schon ziemlich kalt war.

Reisen:

Kardo und mich beschäftigt die begrenzte Bewegungsfreiheit! Man ist wie umzingelt – ein einschneidender Eingriff in der Freiheit für uns, die so gerne auf und davon fahren. Die Grenzen sind näher gerückt.

Viele Schweizer haben 2020 ihr eigenes Land entdeckt. An Orten, wo wir früher mit unserem Camper allein waren, fanden wir plötzlich viele Autos und Leute. Mein Sohn war schon viel auf der Welt unterwegs, aber im letzten Jahr hat er im Tessin ein Paradies entdeckt – den schönsten Ort seines Lebens.

In dieser Zeit möchte ich viele Funken der Hoffnung, die das Lebensfeuer am Lodern halten, in die Welt strahlen lassen! – im direkten Kontakt mit Menschen und über die sozialen Medien.

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